Familiengeschichte erforschen: der Einstieg
Ab auf den Dachboden!
Naheliegend wäre der Griff zum Fotoalbum, wenn man einen Blick auf frühere Zeiten werfen will. Aber meist hat man die Bilder schon zu oft gesehen, um ihnen noch Neues zu entlocken. Oder gar Inspiration für die Recherche. Daher: Fangen Sie mit dem an, was Familiengeschichte greifbar macht. Mit dem, was man anfassen kann. Und das befindet sich meist in selten geöffneten Schubladen und auf dem Dachboden. Nehmen Sie eine Taschenlampe und - wenn sie dafür zu haben sind - Ihre Kinder mit auf eine Exkursion ins Dunkel der Vergangenheit. Sie suchen: Gegenstände und Schriftstücke, die etwas über Ihre Kindheit und das Leben Ihrer Eltern erzählen. Mit Glück sogar Ihrer Großeltern und Urgroßeltern. Was die Aufmerksamkeit aller teilnehmenden Spurensucher erregt, wird beleuchtet. Nehmen Sie gemeinsam hautnahen Kontakt zum Gestern auf.
Schauen und staunen
Erlauben Sie es sich, über die Dinge zu staunen. Wie anders damals die Dinge des täglichen Gebrauchs doch aussahen! Wie klobig die Telefone waren, wie zierlich die Henkel der goldumrandeten Kaffeetassen! Vielleicht kommen Ihnen Geschichten in den Kopf, erzählte oder selbst erlebte. Etwa über einen Anruf anno 1980, als sie mit genau diesem grünen Telefon versuchten, in die Küche zu gehen, weil Ihre Eltern Ihren heimlichen Flirt nicht mithören sollten. Ging natürlich nicht, weil das Kabel nicht lang genug war. Geheimnisse zu haben, war schwieriger damals. Ihre Kinder werden sich amüsieren. Sie haben nun klar vor Augen, wie unterschiedlich Generationen aufwachsen. Lassen Sie auch Ihre Kinder erzählen, was Ihnen zu manch Merkwürdigem einfällt. So haben Sie die Dinge vielleicht noch nie betrachtet.
Spannendes einsammeln
Sie merken schon, dass da etwas Größeres seinen Anfang nimmt. Die eine oder andere Geschichte ist so lustig oder bedenkenswert, dass es sich lohnen könnte, sie aufzuschreiben. Man könnte der Erzählung ein Foto des Gegenstandes beifügen, der sie ausgelöst hat. Also sollte der Fotoapparat zum Einsatz kommen. Vielleicht sogar das Diktiergerät. Denn all die Gefühle, Gedanken und Erinnerungen können Ausgangspunkt für weitere Recherchen sein. Wählen Sie ein paar Gegenstände aus, die Sie besonders spannend finden. Oder die Ihr Herz berühren. Oder die sichtlich starke Zeugnisse für die Geschichte ihrer Familie sind. Und selbstverständlich nehmen Sie auch Fotoalben, Tagebücher und Schulzeugnisse mit nach unten. Damit haben jetzt schon einige Fäden in die Vergangenheit in der Hand, an denen sie ziehen können.